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Dyskalkulie

Ihr Kind rechnet immer noch mit Hilfe der Finger?
Es nimmt regelmäßig am Förderunterricht teil, übt häufig zu Hause aber der Erfolg bleibt aus?

Man spricht von einer Dyskalkulie, wenn anhaltende Schwierigkeiten im Erfassen rechnerischer Sachverhalte, im Umgang mit Zahlen und in der Bewältigung von Rechentechniken vorliegen, die nicht allein durch eine allgemeine Intelligenzminderung erklärbar sind.

Auffällig sind:

  • rechnen mit Hilfe der Finger, zählendes Rechnen
  • keine Transferleistungen (z.B. 6+6=12, 6+5=?)
  • Berechnungen brauchen sehr viel Zeit, hohe Konzentrationsleistung, enorme Anstrengung
  • keine Verbesserung durch häufiges Üben, das Geübte wird schnell wieder vergessen
  • Analytische Aufgaben gelingen nur schwer (z.B. ? - 5 = 10)
  • Zehner und Einer einer zweistelligen Zahl werden verdreht
  • Rechenarten werden verwechselt

Dyskalkulie

Therapie bei Dyskalkulie

Zeigen sich bei einem Kind auffallend häufig Fehlleistungen im Rechnen sollte frühzeitig auf eine Dyskalkulie hin untersucht werden.

Während einer ausführlichen Diagnose wird die mathematische Denkweise des Kindes analysiert. Wesentlich für eine genaue Analyse sind förderdiagnostische Interviews, die sich dem Prozess des Rechnens und den subjektiven Vorstellungen und Strategien des Kindes zuwenden. Das ermöglicht die umfassende Erfassung des Kindes beim Lösen und bei seiner eigenen Kommentierung (lautes Denken) mathematischer Aufgabenstellungen.

Dazu kommen Verhaltensbeobachtungen, die Hinweise auf sensuelle, motorische und konzentrative Besonderheiten und auf die Persönlichkeitsentwicklung des Kindes geben.

Eine ausführliche Anamnese zu psychosozialen und medizinischen Besonderheiten der kindlichen Entwicklungsgeschichte ist ebenso für die ressourcenorientierte Diagnose unverzichtbar.

Dieser ganze Diagnoseprozess ermöglicht es, nicht nur die mathematischen Störungen einzugrenzen, sondern auch die damit zusammenhängenden Probleme des Kindes zu bestimmen.

In einer nachfolgenden ausführlichen Beratung der Eltern wird ein individueller Förderplan für das Kind erörtert und eine Therapie eingeleitet.

Liegt eine Dyskalkulie vor, sind herkömmliche didaktische Methoden nicht wirksam (Schule, Nachhilfe). Eine systemische integrative Lerntherapie kann mit einem breiten Spektrum an Interventionsmöglichkeiten die ganz individuelle Problemlage des Kindes angehen.
DyskalkulieEin individueller Therapieplan baut systematisch am mathematischen Material die Wahrnehmung und Verständnisdefizite auf. Ein stabiler Aufbau von mathematischen Strategien und Vorstellungen erleichtert dem Kind den Umgang mit Zahlen und lässt es mit größerer Selbstsicherheit wieder sicher im Umgang mit mathematischen Inhalten werden.

Die mathematischen Inhalte werden mit verschiedenen Methoden, je nach den individuellen Defiziten der Wahrnehmung, der Aufmerksamkeit, der Kognition sowie der subjektiven Verarbeitung vermittelt und neu aufgebaut.
Unterstützung und Verständnis des häuslichen und schulischen Umfelds sind für eine Therapie unabdingbar. Regelmäßige Zusammenarbeit mit Eltern und Klassen -Mathematiklehrern sind aus diesem Grund ein unverzichtbarer Bestandteil der systemischen Lerntherapie.

Die Lerntherapie findet ausschließlich in Einzeltherapie statt, da die Förderung auf das persönliche Profil der Stärken und Schwächen, die persönliche Lernsituation des Kindes zugeschnitten ist. Der Lerndialog mit dem Therapeuten, der das Kind in der kritischen Überprüfung seines mathematischen Verständnisses und dem Erwerb neuer Vorstellungen und Strategien begleitet und ermuntert, kann am effektivsten in der Einzelsituation stattfinden. Dadurch wird es möglich, die Sicherheit und Selbständigkeit des Kindes in seinen Lernbemühungen neu zu begründen und zur Entfaltung zu bringen.